Die Pinselwaschstrasse…oder, wie reinige ich meine Pinsel…

Hallo meine Schönheiten,

wie ihr nun schon wisst, gilt meine Schminkleidenschaft auch meinen Pinseln, denn sie sind nun mal das Werkzeug zur Gesichtsmalerei. Ohne so einen chicen MAC #117 oder einen anständigen Foundation- oder Puderpinsel wäre die schönsten Looks undenkbar, ganz im Gegensatz zudem, was Maybelline und Boris der Mopp uns glauben machen wollen. Da muss ich mal wieder Szenen diverser Räumlichkeiten an Ladies Restrooms Revue passieren lassen, die mich in Sachen mangelnder Werkzeugpflege erschaudern lassen: kleine, ausgeleierte Rougepinsel, bereits verklumpt von Rouge und Talg, die schön ins Rouge reingepresst und gedrückt werden, um dann Milliarden von Bazillen in die Poren zu stopfen…oder die Puderquaste, schon triefend und speckig vor lauter Produkt, die noch nie Seife gesehen hat, aber dann zum Touch Up herhalten soll (wie kann man nach etwas besser aussehen, dass davor schon so gruselig in der Tasche lauert?) und dann die Lidschattenpinsel, die noch die gewaschen wurden und dann komischerweise immer nur einen Ton, der an braune Pampe erinnert, auf das Auge bringen.

Ihr merkt wohin ich will. So geht das nicht, wer gut aussehen will, muss nicht nur sich waschen und pflegen, sondern auch sein Handwerkszeug. Und das ist nicht nur der Hygiene geschuldet, sondern auch dem Ergebnis. Sollte man gelegentlich zu Ausbrüchen an Unreinheiten neigen, sollten erst mal Dinge wie Handtücher, Schwämme, Pinsel und Gesichtsbürstchen nach Verunreinigungen inspiziert werden. Da tummeln und vermehren sich diese winzigen Plagegeister nämlich feucht-fröhlich und man merkt es nicht erst, wenn es komisch riecht…

Aus diesen Gründen wird bei mir zwei Mal im Monat eine Pinselwaschstrasse im heimischen Waschbecken eingerichtet. Es gibt ja mittlerweile diesen genialen Silikonhandschuh von Sigma aus den USA, mit einem allerdings nicht so genialen Preis von 40€ plus Versand und schwer zu bekommen ist er in Deutschland auch noch. Von daher habe ich es erst gar nicht probiert ihn zu bekommen, sondern diesen pinke Waschpad mit Noppen vom DM für 2,50€ zweckentfremdet. Und was man alles für eine kleine Pinselwaschstrasse braucht, seht folgt hier…

Die Seife...hier eine Olivenölseife aus Griechenland im Einsatz....
Die Seife…hier eine Olivenölseife aus Griechenland im Einsatz….

Ja erst einmal braucht man Seife. Ich habe echte Pinselseifen, die extra für diesen einen Zweck vermarktet und angepriesen werden ausprobiert und keinen bemerkenswerten Unterschied zu einer Naturseife, wie die auf dem Foto festgestellt. Die Olivenölseife ist aus Griechenland und war ein Mitbringsel meiner Familie (Danke :)), sie ist auch leicht überfettet und pflegt daher auch. Ich habe allerdings auch schon mit CD Seife oder welchen von Korres gewaschen, alle Pinsel, auch die teuren, flauschigen von MAC haben es gut vertragen. Der wichtige Faktor besonders bei Echthaarpinsel scheint daher meines Erachtens eine dezente Pflegewirkung zu sein, damit die Haare geschmeidig bleiben. Die Pinselseife von Beliance, die es bei Douglas gibt, unterscheidet sich zur CD Seife, zum Beispiel, lediglich im Preisunterschied von 9€ (CD, vielleicht 1€ und Beliance 10€) und dem Geruch. Die von Beliance riecht nach nichts und CD riecht doch ganz lecker. Aber, wie gesagt, ist bei mir gerade Naturseife angesagt. Solche pinselfreundlichen Exemplare, gern auch mit persönlich bevorzugtem Duft sind überall auffindbar. Und das braucht man sonst…

2 kleine Handtücher, Seife und das pinke Silikonwaschpad von DM
Handschuhe, 2 kleine Handtücher, Seife und das pinke Silikonwaschpad von DM

Da ist ja endlich das kleine pinke Ding vom DM, dass mir die Reinigung erleichtert. Ich ziehe mir für eine Wäsche erst einmal Handschuhe an, gern auch Einwegteile. Die sind nämlich nicht so dick, wie Gummihandschuhe. Und dann geht es auch schon los…

Der Ablauf:

Zuerst einmal alle Pinsel ins Becken und Seife so platzieren, dass man mit dem Pinsel dann die Seife aufnehmen kann, ohne dass etwas rutscht (Handtuch hilft auch). Handtuch 1 bleibt über der Schulter, denn damit wird nach dem Waschen der Pinsel direkt abgetrocknet. Handtuch 2 liegt irgendwo bereit, damit alle Pinsel darauf zum trocknen liegen bleiben können.

Schritt 1:

Pinsel nass machen, am besten von oben, damit nicht zu viel Wasser in den Pinselschaft reinläuft (das kann eventuell nicht trocknen und stinkt irgendwann). Dann einseifen und schäumen.

Schritt 2:

Pinsel auf dem Pad hin und her wischen, kreisen und bewegen, je nach Form und Länge der Haare. Man muss bei stark verschmutzten Pinsel auch mehrmals einseifen, mit dem Pad behandeln und ausspülen.

Schritt 3:

Pinsel mit Handtuch 1 sanft ausdrücken und trocknen, in Form bringen (runde schütteln, Pinsel, die flach sind leicht zurecht drücken, zum Beispiel).

Schritt 4:

Pinsel auf das Handtuch 2 legen und trocknen lassen. Ich lege sie auch gern mal mit Handtuch auf die Heizung, allerdings wirklich nur mit Handtuch und nicht auf volle Pulle. Fönen mögen Echthaarpinsel übrigens gar nicht, also nicht empfehlenswert. Besonders dichte Pinsel, wie Kabukis, neigen zum Müffeln, wenn doch Wasser in den Pinselstiel läuft. Da hilft dann nur auf dem Kopf trocknen, sodass die Feuchtigkeit rauskommt.

Schritt 5:

Schwämme, Quasten, Eier (ja so etwas gibt es tatsächlich, Schminkeier für Foundation) und Bürstchen reinige ich ebenfalls mit Seife und viel Wasser zum Ausspülen. Das mache ich sogar wöchentlich. Die dürfen auch bedenkenlos auf die Heizung zum trocknen.

Schritt 6:

Über fluffige und saubere Pinsel sowie blitzbkankes Werkzeug freuen…

Da ich meine Pinsel meistens nur für mich selbst verwende, ist Desinfektion nicht nötig. Allerdings habe ich immer eine Flasche Isopropanol (ein Alkohol zum Desinfizieren, 1000ml gibt es für ca. 10€ in jeder Apotheke) abgefüllt in kleine Sprühfläschchen, um Pinsel zwischendurch mal zu reinigen oder wenn ich jemanden damit geschminkt habe. Dazu einfach ein bisschen Isopropanol ins Kleenes sprühen und Pinsel damit sauber machen. Damit geht zwar auch das Pigment der Farben raus, aber zu häufig sollte man solche Reiniger nicht anwenden, da sie die Pinsel, besonders die Echthaarexemplare sehr austrocknen und dann dementsprechend nicht mehr so brauchbar sind. Das betrifft auch andere Pinselreiniger, wie den von MAC und Co. Das mag für Make Up Artists eine super Sache sein, ist aber für den Privatgebrauch ein teures Vergnügen und nicht steuerlich absetzbar. Wenn gar nichts zur Hand ist und man zum Beispiel einen Pinsel für zwei verschiedene Farben benutzen möchte, hilft auch ein sauberes Handtuch. Mit dem Pinsel einfach über das (trockene) Handtuch fahren, damit geht auch die Farbe raus. Ein Taschentuch geht natürlich auch, ist aber nicht so effektiv.

So, jetzt sollte auch das letzten Problem um Pinselreinigung gelöst sein und ich hoffe, dass einen Beitrag dazu geleistet habe, sodass ich oben beschriebene Szenen demnächst nicht mehr erleben muss….

XOXO,

Sissi

EDIT: Pinselreiniger, wie von MAC, Zoeva und Co. sind prinzipiell nicht schlecht und tun gute Dienste in Sachen Reinigung, vor allem wenn es schnell gehen muss. Aber meiner Meinung nach, nicht für den Dauereinsatz geeignet, da sie die Pinsel(echt)haare austrocknen und die Pinsel so schneller kaputt gehen als mit sanften Seifenwaschgängen.

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