Isabel Marant

Das Gefühl von Fuck You…Outfits of some weeks…

Das Gefühl von Fuck You…Outfits of some weeks…

Hello there, und schon wieder inspiriert mich Mark Wahlberg und einer seiner Filme, Filmzitate einmal wörtlich zu nehmen. Im neusten seiner Streifen, „The Gambler“, erklärt John Goodman Mark Wahlberg in der Rolle eines spielsüchtigen Literaturprofessors, was man denn mit einem Jackpot zu tun habe, um nicht nur das Gefühl von „Fuck You“, sondern gleiche Sentenz auch noch denjenigen gegenüber auszusprechen, die einem mal geflissentlich den Buckel runterrutschen können. Dies eben auch gern mit einem gleichgültigem „Fuck You“ artikuliert. Lässig halt. Ganz großes Kino, sobald man also mal 2,5 Mio. Dollar durch mehr oder weniger legales Glücksspiel sein eigen nennen darf, sollte nun eine gutbürgerliche Wohnbehausung in den Besitz gebracht werden und der übrige Batzen Geld wohlüberlegt und sicher angelegt werden, um das den restlichen Lebensweg mit besagtem Gefühl von Fuck You bestreiten zu können. Der Job gefällt dir nicht, weil der Boss, die Kollegen oder eben einfach nur der Job nervt, Fuck You. Die Nachbarn nerven, Fuck You. Die Ubahn nervt, Fuck You. Solange genug Geld da ist, um lästigen Umständen oder Personen aus dem Weg zu gehen, Fuck You. Auch wenn ich die Wortwahl nicht immer befürworte, im filmischen Dialog herrlich umgesetzt. Fand ich für einen halben Gangsterfilm sogar richtig gelungen. Das Gefühl von „Fuck You“ aka „rutsch mir geflissentlich den Buckel runter“ ist allerdings noch auf diversen anderen Wegen zu erzeugen. Glücksspiel birgt nun auch wirklich große Gefahren, finanziell daran zu Grunde zu gehen und außerdem liegt nicht jedem die Spielernatur, wie die der Figur des Mark Wahlberg in „The Gambler“. Einmal reduziert auf das Wesentlichem,umschreibt es wohl schlechthin den Umstand in seiner Mitte zu ruhen und sich von nichts tangieren zu lassen, mit der Absolution nichts zu brauchen, von außen. Wer nun nicht die Zeit und Muße findet sich in regelmäßiger Meditation selbstvergessen dorthin zu atmen, dem sei schon mal empfohlen, mindestens 60 Sekunden lang möglichst blöd und breit vor sich hin zu grinsen. Solange brauchen brauchen nämlich die Gesichtsmuskeln bis sie dem Gehirn, gleich welche katastrophale Stimmung zuvor im Oberstübchen das Kommando hatte, ein vernichtendes Gefühl von guter Laune an die Synapsen senden. Erinnert mich immer wieder an den grandiosen Erfolg der Facebook Seite „Nicken, Lächeln, Arschloch denken“. Es funktioniert, wer jetzt noch nicht überzeugt ist, möge bitte zunächst 10 Minuten über eine Sache nachdenken, über die man sich persönlich tierisch aufregt, aber partout nichts daran ändern kann (oder 10 Minuten mit dem Apple Support versuchen ein Problem zu lösen…) und sich dann hinstellen und exakt 60 Sekunden blöd vor sich hin zu grinsen. Wirkt Wunder. Für so ein bisschen über den Dingen stehen, kann die Kleiderwahl auch recht hilfreich sein. Zumal dann, wenn man seinem Gespür für die textile Ausstattung bedingungslos vertraut. Sollte dennoch jemand mit dem eigenen Stil nicht d’accord sein, Fuck You. Gedacht, mit einem Wimpernschlag kommuniziert und weg dreht sich das Köpfchen. Auf den Tatbestand der Beleidigung gem. § 185 STGB möchte ich an dieser Stelle noch einmal eindringlich hinweisen. Ein ausgesprochenes „Fuck You“ kann je nach dem, wem gegenüber und in welcher Intensität geäußert, durchaus teuer werden. Dann ist selbst bei einem Vermögen von 2,5 Mio. Dollar irgendwann mal das Polster aufgebraucht und das Gefühl von „Fuck You“ verflogen. Also lieber die nonverbale Demonstration durch innere Haltung. Selfies vor dem Spiegel schießen hat übrigens den netten Nebeneffekt, dass ich minutenlang grinsen muss, bevor mal ein taugliches Bild im Kasten ist. Neben einer sauberen Dokumentation des Outfits of whatever, gehe ich danach zumindest mit guter Laune aus dem Haus. Und der inneren Haltung von „Fuck You“ aka „ich bin, und das ist gut so“. So ein dreckiges bis breites Grinsen werter übrigens auch jedes Make Up auf, vor allem so tierversuchsfrei und umsonst… Lederjacke mit Fransen von Kate Moss for Topshop, Skinny Jeans von Drykorn, Tanktop und Tasche von H&M, Booties von Zara und Cashmere Schal von COS Lederjacke von Mango, Seidenbluse und Paillettenrock von Zara Strickpullover von Mango, Lederhose von Patrizia Pepe, Overknees von Zara und Handtasche mit Fransen von H&M Trenchcoat von Burberry und Cashmere Schal von COSAzurfarbenes Kleid von BCBG Max Azria und nudefarbene Lederjacke von Zara, Highheels von Miu Miu und Motorcycle Bag von BalenciagaBlazer von Drykorn, schwarze Bluse von H&M, Lederhose und Boots von ZaraRotes Abendkleid, nudefarbener Gürtel und Highheels von Mango Weißer Blazer von Mango, Seidenrock von Isabel Marant, Gürtel von H&M, Tanktop aus Seide und Overknees von Zara Weißer Sport BH von Nike und Yogahosen mit Jungleprint von Gudrun Sjöden Graue Cashmeremütze von COS und Bild im Hintergrund von Neo Rauch Graue Cashmeremütze von COS, blauer Blazer von Escada Sport, Top mit Pailetten und schwarze Stiefel von Zara und graue Lederhose von H&M Schwarze Daunenjacke von Airfield, graue Cashmeremütze und -Schal von COS, schwarze Lederhose von Zara und caramellfarbene Boots von Ugg Australia Bluse von Massimo Dutti, Dunkeblauer Tellerrock, Statementkette mit weißen und grauen Perlen und Spitzenpumps mit Pythonoptik von ZaraWeißer Blazer von Mango, weiße Seidenbluse und roséfarbener Gürtel und roséfarbener Chiffonrock mit goldenen Kreuzen von H&M, Spitzenpumps mit Pythonoptik von Zara und goldene Uhr 5055 von Michael Kors So, das war die Fashion Selfieparade der letzten Wochen, proudly presented by the feeling of „Fuck You“. Wünsche Euch viele, viele Momente der absoluten Klarheit, über jeden Zweifel erhaben und frei jeglicher Spießigkeit im Kopf schon mal für dieses Wochenende… XOXO, Carrie